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Elektroautos, Elektrozweiräder und Urban Mobility

EAM 082: Mit dem Strom von oben - Busse mit Oberleitung

Feiert der O-Bus ein Comeback?

19.02.2024 36 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wer sich schon ein wenig mit der Geschichte der Elektromobilität auseinandergesetzt hat, der weiß dass Elektrofahrzeuge ebenso alt sind, wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das ist nicht nur bei Pkws so, sondern beispielsweise auch bei Bussen. Wie man sich denken kann, hatten die Anfang des 20 Jahrhunderts in E-Fahrzeugen eingesetzten Akkus noch nicht die Kapazität, um Busse rein batterie-elektrisch betreiben zu können und daher hat man schon um 1900 Elektro-Busse mit Oberleitung, sogenannte O-Busse oder Trolley-Busse eingesetzt. Die Idee ist daher schon vergleichswiese alt, aber sie findet bis heute Anwendung. Eine der drei Städte in Deutschland, wo O-Busse bis heute im regulären Betrieb eingesetzt werden, ist Esslingen am Neckar bei Stuttgart. 

Wir sprechen in dieser Episode mit Johannes Müller, dem Werkleiter des kommunalen Verkehrsbetriebs in Esslingen und erfahren, warum die Stadt weiterhin auf O-Busse setzt, was die Vorteile dieser Technologie sind, warum der O-Bus heute in Deutschland praktisch ausgestorben ist und weshalb er künftig ein Comeback feiern könnte.

Wer sich schon ein wenig mit der Geschichte der Elektromobilität auseinandergesetzt hat, der weiß dass Elektrofahrzeuge ebenso alt sind, wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das ist nicht nur bei Pkws so, sondern beispielsweise auch bei Bussen. Wie man sich denken kann, hatten die Anfang des 20 Jahrhunderts in E-Fahrzeugen eingesetzten Akkus noch nicht die Kapazität, um Busse rein batterie-elektrisch betreiben zu können und daher hat man schon um 1900 Elektro-Busse mit Oberleitung, sogenannte O-Busse oder Trolley-Busse eingesetzt. Die Idee ist daher schon vergleichswiese alt, aber sie findet bis heute Anwendung. Eine der drei Städte in Deutschland, wo O-Busse bis heute im regulären Betrieb eingesetzt werden, ist Esslingen am Neckar bei Stuttgart.

Wir sprechen in dieser Episode mit Johannes Müller, dem Werkleiter des kommunalen Verkehrsbetriebs in Esslingen und erfahren, warum die Stadt weiterhin auf O-Busse setzt, was die Vorteile dieser Technologie sind, warum der O-Bus heute in Deutschland praktisch ausgestorben ist und weshalb er künftig ein Comeback feiern könnte.

Zur Person:
Johannes Müller
ist technischer Werkleiter bei der SVE (Städtischer Verkehrsbetrieb Esslingen), dem kommunalen Verkehrsbetrieb der Stadt Esslingen am Neckar bei Stuttgart. Johannes Müller ist Diplom-Ingenieur und begann seine Karriere bereits direkt nach dem Studium im städtischen Nahverkehr. Nach Stationen bei den Dresdner Verkehrsbetrieben, der Berliner BVG und einem größeren privaten Betrieb in Rheinland-Pfalz ist er seit fünf Jahren für den SVE tätig.

O-Busse der SVE in Esslingen:
Die Stadt Esslingen betreibt derzeit vier O-Bus-Linien und ein 29 Kilometer langes Oberleitungsnetz. Derzeit finden ausschließlich O-Busse von Solaris Verwendung, doch bereits ab 2025 wird die Flotte durch neue O-Busse von Van Hool ergänzt. Alle aktuellen O-Busse verfügen über eine Batterie um kurze Abschnitte auch ohne Oberleitung zurücklegen zu können. Um bis Ende 2025 die Bus-Flotte in Esslingen vollständig elektrisch betreiben zu können, werden fünf weitere Kilometer mit Oberleitungen ausgerüstet.

Historischer O-Bus in Esslingen:
Der Henschel HS 160 OSL Oberleitungsbus war von 1960 bis 1986 in Esslingen am Neckar in Betrieb und legte in dieser Zeit über 1,4 Mio. abgasfreie Kilometer zurück. Heute kann man mit ihm von April bis Oktober noch einmal pro Monat mitfahren.
Mehr Informationen, sowie der Fahrplan des historischen O-Busses: SHB e. V.

Hörtipps:

Transkript

Marcus Zacher Wer sich schon ein wenig mit der Geschichte der Elektromobilität auseinandergesetzt hat, der weiß, dass es Elektrofahrzeuge schon ziemlich lange gibt, dass sie eigentlich mindestens so alt sind wie Fahrzeuge mit Verwaltungsmotor. Und das ist nicht nur bei den PKW so, sondern beispielsweise auch bei Bussen. Valentin Buss Ja, und wie man sich denken kann, hatten vor über 100 Jahren die Akkus, die damals zum Beispiel in E-Autos eingesetzt wurden, noch nicht die Kapazität, um damit auch Busse rein in Batterie elektrisch betreiben zu können. Und von daher hat man damals schon ElektrO-Busse mit Oberleitungen, also sogenannte O-Busse oder Trolleybusse eingesetzt. Valentin Buss Die Idee ist also schon ziemlich alt, aber hat sich bewährt. Schließlich findet die bis heute Anwendung. Eine der wenigen Städte in Deutschland, wo solche O-Busse bis heute im regulären Betrieb verwendet werden, ist Esslingen am Neckar bei Stuttgart. Marcus Zacher Genau, und wir sprechen heute mit einem Experten aus diesem Bereich, mit Johannes Müller, er ist technischer Werkleiter der SVE. Wer sich dahinter verbirgt, wird uns wahrscheinlich auch gleich erzählen. Ja, herzlich willkommen hier bei uns im Podcast. Johannes Müller Ja hallo, schönen guten Tag. Marcus Zacher Ja, Herr Müller, jetzt haben wir Sie kurz schon angeteasert hier als technischer Werkleiter der SVE. Wollen Sie das ein bisschen genauer ausführen, was Sie da eigentlich machen, was die SVE eigentlich sind und vielleicht auch ein bisschen Ihren Hintergrund? Johannes Müller Ja, aber sehr gerne. Ja, also ich bin technischer Werkleiter hier beim städtischen Verkehrsbetrieb in Esslingen. Wir sind der kommunale Betrieb hier in Esslingen, der den städtischen Verkehr, das Liniennetz in Esslingen betreibt. Wir gehören der Stadt Esslingen. Sie sagten ja schon, Esslingen ist eine Stadt neben der Grundstadt Stuttgart. Wobei Esslingen eine viel ältere Geschichte hat als Stuttgart. Wir waren also eine uralte Reichsstadt. Da kann man fast mal sagen, Stuttgart war mal so die Vorstadt von Esslingen. Deshalb kappeln wir uns auch immer mal so ganz gerne scherzhafterweise. Aber natürlich, klar, wir haben, ich glaube, mittlerweile insgesamt 97.000 Einwohner hier in Esslingen, die unsere Omnibusse jetzt täglich nutzen, um zur Arbeit zu fahren oder wieder nach Hause zu fahren im Freizeitverkehr und so weiter. Also ich sag mal, wie ein ganz normaler kommunaler Betrieb in anderen Städten auch. Ja, ich selber bin ja so knapp über 60 Jahre alt und bin eigentlich fast mein ganzes, bin von der Ausbildung her Diplom-Ingenieur. Bin nach meinem Studium eigentlich schon direkt eingestiegen in den ganzen Thema städtischer Nahverkehr, war bei den Dresdner Verkehrsbetrieben einige Jahre, über 20 Jahre bei den Berliner Verkehrsbetrieben, war dann mal eine Zeit lang auch Geschäftsführer von einem größeren privaten Betrieb in Rheinland-Pfalz und bin jetzt seit fünf Jahren hier in Esslingen als einer der, sagen wir mal, im landläufigen Gebrauch Geschäftsführer. Und zwar mache ich eben hier, wie der Name schon sagt, den technischen Part und mein Kollege den kaufmännischen Teil. Valentin Buss Ja, sehr spannend. Dann sind sie ja schon ganz gut rumgekommen in Deutschland bisher. Johannes Müller Das kann man sagen, ja. Vielleicht noch zwei Sätze zu Esslingen selber. Wir als Verkehrsbetrieb hier selbst betreiben in Esslingen 17 Linien, die hier zum Linienbündel der Stadt gehören. Wir haben knapp 200 Mitarbeiter und davon sind so circa 150 Mitarbeiter, Omnibusfahrer, der weitaus größte Teil. So elf Mitarbeiter haben wir in der Werkstatt für die Instandhaltung der Fahrzeuge. Und 27 arbeiten hier bei uns in der Verwaltung. Das heißt, wir machen die Fahrpläne, die Dienstpläne. Wir bereiten die Löhne vor und so weiter, was eben so eine klassische Verwaltung in so einem Verkehrsbetrieb dann letztlich auch für Aufgaben hat. Valentin Buss Das heißt in Esslingen werden komplett Busse eingesetzt. Sind das auch von Anfang an immer Oberleitungsbusse gewesen oder wie ist da die Historie? Johannes Müller Ja, die Historie des Opuses hier in Esslingen begann 1944. Und zwar hatte die Stadt Esslingen vorher hier in der Innenstadt Straßenbahnen laufen. Und die Schienen mussten erneuert werden. Und das war sozusagen die letzten Kriegsjahre. Und da wurde sozusagen der Stahl für andere Dinge wichtiger gebraucht als für Schienen. Und das war eigentlich, kann man fast sagen, die Geburtsstunde des Esslinger O-Busses. Denn im Jahre 44 ist dann der erste O-Buss hier in Esslingen gefahren und hat eine Straßenbahnlinie sozusagen aufgrund der Kriegswirren abgelöst. Und seitdem fahren wir hier in Esslingen mit Oberleitungsbussen. Die erste Linie war auch eine klassische Straßenbahnlinie, die direkt hier vom Stadtzentrum Esslingen bis nach Obertürkheim nach Stuttgart hineingefahren ist, immer am Neckartal lang. Das ist eigentlich auch heute noch eine unserer Hauptlinien. Mittlerweile sind dann noch weitere drei Linien dazugekommen. Die Esslingen hat ja vielleicht noch erläuternd dazu eine, naja, topografische Lage, die doch, sagen wir mal, ein bisschen ungewöhnlich ist oder nicht jede Stadt so was hat. Wir haben eben halt den Flusslauf hier in Esslingen, wo es am Neckarlauf selber, eine schöne flache Fahrt oder Topographie ist. Aber sobald man eben entweder in den Norden oder in den Süden von Esslingen vordringen will, muss man ganz steile Berge hochfahren. Und die zweite und dritte Oberleitungslinie, die wir hier in Esslingen praktisch dann ins Leben gerufen haben, geht dann in den Esslinger Süden auf den Zollberg, wie das hier in Esslingen heißt. Die ist so in den 70er Jahren hier ins Leben gerufen worden. Und vorher war eben nur diese eine Linie. Also wir betreiben im Moment von den 17 Linien drei Linien mit Oberleitungsbussen und die anderen 14 Linien sind noch Dieselbusse. Aber die Tage sind gezählt, weil wir bereiten uns vor, den gesamten städtischen Nahverkehr ÖPNV zu 100% elektrisch zu betreiben mit Oberleitungsbussen mit Batterie. Marcus Zacher Ja, da kommen wir vielleicht auch nachher noch mal ein bisschen genauer drauf zu, wie es denn so in Zukunft aussieht. Vielleicht jetzt mal mit dem Blick zurück. Ja, O-Bus sind ja heute sehr selten. Also in Deutschland gibt es noch drei Städte. Esslingen haben wir ja hier schon aufgezählt. Dann noch Solingen und Eberswalde. Solingen ist glaube ich NRW, wenn ich mich jetzt nicht völlig verhaue. Genau und Eberswalde in Brandenburg. Johannes Müller Mhm. Ja, ja. Marcus Zacher Und das ist ja relativ wenig. Und in anderen Ländern sind, glaube ich, Obosse noch ein bisschen verbreitet da. Also wenn man so ein bisschen guckt, dann findet man in Osteuropa häufiger noch den Einsatz in der Schweiz, ich glaube auch Skandinavien hier und da. Haben Sie da eine Idee oder wissen Sie, warum Obosse früher weitere Verbreitungen hatten und heute eigentlich nur noch so selten eingesetzt werden, also jetzt speziell in Deutschland? Johannes Müller Ja, da gibt es einen Grund für. Also man kann eigentlich sagen, dass auch in Deutschland war der Oberleitungsbus in fast allen Städten vertreten, weil damals die Verbrennungsmotoren bei weit noch nicht so leistungsfähig waren, wie sie heute sind. Und letztlich ist ja der Bus aus der elektrischen Straßenbahn und vorher sogar noch Pferdestraßenbahnen entstanden, sodass das elektrische Betreiben eigentlich damals Stand der Technik war. Und deshalb ist auch der Busverkehr am Anfang dann eben auch in der Regel elektrisch gemacht worden, weil dort sozusagen die Antriebskräfte und der Wirkungsgrad viel, viel besser waren, als das mit einem Verbrennungsmotor damals möglich gewesen wäre. Im Endeffekt ist das Aussterben, wenn man das so sagen darf, des Oberleitungsbusses in Deutschland, in den deutschen Städten eigentlich im Großen und Ganzen daher gekommen, dass der der Dieseltrieb im Grunde genommen so in den Ende 60er, 70er Jahren sehr stark auch subventioniert wurde. Damit war es für die Kommunen preiswerter und wirtschaftlicher umzustellen auf Dieselbusbetrieb, weil man dann eben auch die Oberleitungsinfrastruktur nicht mehr erneuern musste. Und zur damaligen Zeit war eben auch der O-Bus in der Regel an die Oberleitung gebunden und konnte nur sehr kurze Strecken mit einem Hilfsaggregat zurücklegen, um mal um eine kleine Baustelle drumherum zu fahren oder so, aber bei weitem eben noch nicht so flexibel einsetzbar, wie das zum Beispiel heute ist. Aber das war eben so der Grund, weshalb damals deutsche Städte sich entschieden haben, komplett auf Diesel entsprechend umzustellen. Und damit ist nach und nach wurden die Oberleitungsstrecken abgebaut und durch Dieselbusse ersetzt. Und das führte im Grunde genommen dazu, dass wir heute eigentlich nur noch drei Städte haben, die sie benannt haben, wo Oberleitungsbusse noch verkehren. Valentin Buss Wie kann ich mir dieses Oberleitungsnetz vorstellen? Technisch ist da eine Gleichspannung drauf und wie funktioniert das, wenn dann irgendwie mehrere Busse fahren, vielleicht auch über Kreuzungen und so weiter? Können Sie da ein bisschen technisch was zu erzählen? Johannes Müller Ja, natürlich, klar. Die Oberleitungsspannung wird mit Gleichstrom betrieben. Wir haben im Moment hier in Esslingen 600 Volt auf der Oberleitung. Im Vergleich zur Straßenbahn ist es ja so, dass wir zwei Leitungen haben, weil wir eben eine stromführende und eine Masseleitung haben, weil der Oberleitungsbus durch seine Reifen eben keine Masse auf der Erde hat, wie die Straßenbahnen durch ihre Stahlräder und Gleis. Deshalb haben wir im Grunde auch zwei Leitungen. Gleichstrom hatte ich schon gesagt. Das heißt, dass wir auch entsprechende Gleichrichterwerke haben, so in der Fachsprache Unterwerke genannt, wo wir dann von den Energieversorgern entsprechend Wechselstrom sozusagen angeliefert bekommen und dann dort über entsprechende Trafos den Gleichstrom, sage ich jetzt mal, aufbereiten, um ihn dann an verschiedenen Stellen in der Stadt in die Oberleitung einzuspeisen. Wir haben im Moment hier in Esslingen 29 Kilometer Oberleitung und benötigen dafür im Moment sechs Unterwerke, die hier dann die entsprechende Stromversorgung entnehmen. Die sind auch in bestimmte Segmente eingeteilt, sodass man dann auch bestimmte Streckenabschnitte, wenn man es denn braucht, letztlich auch mal ab- und zuschalten kann. Marcus Zacher Und dann die Busse selber, aber brauchen wir wahrscheinlich dann wieder Wechselrichter, weil sie mit Drehstrommotoren fahren, also Asynchron- oder Synchronmaschinen oder fahren die noch mit Gleichstrommotoren oder waren die früher verbreitet da. Also heute noch ist das noch üblich. Okay. Johannes Müller Nee, nee, wir fahren mit Gleichstrommotoren, ja. Marcus Zacher Sie hatten es gerade schon angesprochen, warum man sich vom O-Bus verabschiedet hat, dass Sie nur kurze Strecken ohne Oberleitung zurücklegen konnten. Und wie ist das heute gelöst? Hier gibt es ja eine Strecke, wo ich weiß, dass der O-Bus eine relativ große Strecke ohne Oberleitung zurücklegt. Der fährt berghoch mit Oberleitung. Also Richtung Zollberg ist das, glaube ich, die erwähnte Linie. Und dann aber ohne auch teilweise runter. Oder Richtung Bergheim ist ein weiterer Stadtteil hier von Esslingen. Wenn ich aus Esslingen komme, kann ich das gerne mal auf der Karte genauer anschauen. Wie wird das heute gemacht, wenn doch längere Distanzen auch ohne Oberleitung zurückgelegt werden? Johannes Müller Ja, also ich sag mal, da hat der Oberleitungsbus ja eine ganze Geschichte zu schreiben, weil natürlich immer der große Nachteil des Oberleitungsbusses war, dass er an die Oberleitung gebunden war. Und nun, wenn irgendwo eine Straße, der Straßenbelach erneuert wird, oder man braucht auch einer nur mal ein Loch graben, wo man nicht drum herum kommt, dann muss man im Endeffekt dann ausweichen können. Und da gab es eben in der Vergangenheit Versuche, dass man dann einen Verbrennungsmotor eingebaut hat, der dann einen Generator betrieben hat, der dann die Motoren wieder gespeist hat mit entsprechenden Strom, um dann zu fahren oder auch damals schon mit Batterien teilweise diese Versuche gefahren hat. Und in den letzten Jahren, kann man sagen, hat die Batterietechnik ja revolutionierende große Schritte gemacht, was Speicherkapazität, Energiedichte, dass man überhaupt von dem Gewicht so einer Batterie so viel Ladekapazität in einen Bus hinein bekommt, dass er damit auch größere Streckenabschnitte fahren kann. Wir hier in Esslingen haben uns das im Grunde zu Nutze gemacht, indem wir gesagt haben, aufgrund der doch technologisch so weit fortgeschrittenen und entwickelten Batterietechnik, können wir sagen, für uns ist ein Teil unserer Streckenabschnitte, die wir im Liniennetz fahren, eben an der Oberleitung und ein Teil der Strecke fahren wir rein im Batteriebetrieb. Und wenn er dann wieder an die Oberleitung zurückkommt, dann wird sozusagen diese Fahrt unter der Oberleitung auch gleichzeitig wieder genutzt, um die Batterien aufzuladen. Und wir haben hier in Esslingen über einmal Versuche und auch mithilfe der Hochschule hier in Esslingen Streckenberechnungen gemacht, welche Batteriekapazitäten wir denn brauchen und wo und wie viel Oberleitung wir brauchen, um immer eine entsprechende positive Ladebilanz zu haben, um mit unseren Fahrzeugen dann immer so viel Oberleitungsstrecke zu haben, dass die Batterien wieder aufgeladen werden und eben auch ein Großteil der Linienführung, also mit Fahrgästen dann auch im Batteriebetrieb fahren können. Wir haben so eine Daumenkreuze, wo wir sagen, wir brauchen so ein Drittel der Strecke an der Oberleitung und zwei Drittel können wir mit Batteriebetrieb fahren. Mit der Batteriekapazität, die wir in unseren neuen Fahrzeugen dann drin haben werden, das sind 75 Kilowattstunden, kommen wir so, je nachdem wie bergig die Strecke ist, so zwischen 25 und 30 Kilometern. Und dann müssen wir wieder an die Oberleitung und dann wieder aufladen. Hat den großen Vorteil, dass aufgrund dieser, was ich schon sagte, positiven Ladebilanz eines solchen Umlaufes die Busse ja eigentlich ohne Unterbrechung immer im Linienbetrieb sein können, weil sie während des Betriebes und während der Fahrt aufgeladen werden. Das unterscheidet uns und ist für uns ein kleiner Vorteil, den wir eben haben gegenüber den reinen Batteriebussen, die eben nur so weit fahren können, wie lange, so wie weit ihre Batteriekapazität reicht. Und dann gibt es eben halt diese unterschiedlichen, ja, Lademethodiken, dass man sagt, entweder man macht die Depot-Ladung, fährt dann ins Depot zurück und lädt den Bus auf und fährt mit einem anderen raus, oder man macht das eben dann an den jeweiligen Endstellen, indem man dann kurz mit größeren Strömen dann entsprechend die Batterien dort wieder aufladen kann oder zumindestens nachladen kann. Valentin Buss Damit haben Sie die nächste Frage schon fast beantwortet. Wenn jetzt praktisch die Batterien und auch das Laden immer besser werden, könnte man sich ja die Frage stellen, braucht man dann die Oberleitung überhaupt noch oder kann man einfach auf Vollbatterie elektrisch setzen? Aber Sie sehen ja auch zumindest mittelfristig noch einen Vorteil praktisch an der Oberleitung dann auch weiter die Busse zu betreiben. Johannes Müller Ja, genau. Also ich sag mal, der Vorteil wird natürlich immer kleiner, weil die Batterietechnik auch immer weiter fortschreitet. Aber der Punkt hier ist der, wir haben ja, was ich schon sagte, eine besondere Topographie hier in Esslingen durch unsere Berge, die wir hier haben. Wir haben eben in unserem Linienbetrieb zum Teil eben Streckenabschnitte, die 13, 14 Prozent Steigung haben. Und da ist dann, wenn man das rein mit dem Batteriebus macht, dann relativ schnell das, was man an Bord mit hat, verbraucht und muss den Bus dann wieder zum Depot zurückbringen und mit einem anderen Bus weiterfahren. Und diesen Vorteil haben wir eben hier mit dem Oberleitungsbus, dass wir das während des Betriebes, während der Fahrt das nachladen können. Und ein anderer großer Vorteil ist eben der, so eine Batterie, auch wenn die Energiedichte mittlerweile doch sehr hoch ist, wiegt doch eine ganze Menge. Und wenn wir also so einen Gelenkbus mit so um die 600, 650 Kilowattstunden Batterietechnik an Bord haben, dann schleppt er da natürlich ein Riesengewicht an Batterien mit. Ich hatte schon gesagt, dass unsere Busse mit 75 Kilowattstunden entsprechend auskommen. Das heißt, es ist ungefähr vielleicht 12, 13 Prozent von dem, was ein reiner Batteriebus dabei hat. Das heißt, wir sparen hier eine Menge Gewicht, was natürlich dann auch wieder dem Energieverbrauch zugutekommt. Marcus Zacher Eine andere Technik, die ja auch durchaus in Bussen eingesetzt wird, sind ja Wasserstoffbusse. Ich glaube, in Stuttgart sind inzwischen eine Handvoll im Einsatz. Ich weiß nicht, ob das auch nur begrenzt zeitlich ist, aber zumindest habe ich jetzt auch hier und da mal welche gesehen. Wäre das eine Idee gewesen, für Esslingen Wasserstoffbusse einzusetzen? Johannes Müller Also wir haben das untersucht auch, ja. Für uns war das, also technologisch geht das schon. Der Punkt ist nur der, wir haben im Grunde genommen eine Wirtschaftlichkeitsberechnung auch an dieser Stelle mal durchgeführt und das Thema ist eben halt der Wasserstoff, den man dafür braucht, der ist eben sehr teuer. Und deshalb war relativ schnell klar, dass das eine rein wirtschaftliche Frage ist, jetzt unabhängig von dem technischen Stand des Wasserstoffbusses, dass das eine rein wirtschaftliche Frage war, zu sagen, wir bleiben bei unserer Oberleitungstechnologie, weil wir ja eben schon eine große Basis an Oberleitung hier haben und wir im Grunde genommen jetzt nur noch weiter ausbauen müssen. Vielleicht um das noch zu sagen, wir haben ja 29 Kilometer, hatte ich glaube schon gesagt, im Moment Oberleitungsstrecke aktuell im Einsatz und die Untersuchungen, die wir gemacht haben, um den Gesamtbetrieb elektrisch durchführen zu können, mit Batterie, also in Kombination Batterie und Oberleitung, müssen wir jetzt eigentlich nur noch fünf Kilometer Oberleitung nachrüsten, um das gesamte Linienbündel hier in Esslingen dann elektrisch fahren zu können. Und zwar eben in Kombination Oberleitung und Batterie. Und deshalb ist die Entscheidung doch, denke ich, ganz gerechtfertigt hier den Oberleitungsbus weiter als in der Favoritenrolle zu haben, weil er hier auch die wirtschaftlichste Lösung dargestellt hat. Valentin Buss Das heißt, sie bauen das Netz sogar noch weiter aus mit den Oberleitungen, jetzt die zusätzlichen fünf Kilometer. Johannes Müller Fünf Kilometer müssen jetzt noch ausgebaut werden, plus ein Unterwerk dazu, damit wir dann die gesamte Streckenlinienführungen, die wir hier in Esslingen haben, dann auch elektrisch fahren können. Die kommt noch dazu. Marcus Zacher Im Gegenzug aber spart man sich dann die Ladeinfrastruktur im Depot oder kommt die zusätzlich noch dazu? Johannes Müller Wir haben zwei Betriebshöfe bei uns, hier einmal mitten im Stadtzentrum und dann am nördlichen Stadtrand von Esslingen. Hier der Betriebshof in der Stadt, in der Innenstadt, der hat bereits eine Oberleitungsinfrastruktur und wird dann noch ergänzt um entsprechende Ladestationen, die wir, wir werden dann die Busse über Steckverbindungen aufladen, nicht über Oberleitung und der andere Betriebshof bekommt das auch, um dann dort, sagen wir mal, die Batterien, wenn so ein Bus jetzt so einrückt, dann ist er nicht leer, hat gegebenenfalls so eine Batterieladung so zwischen 40 und 60 Prozent. Johannes Müller und wird dann in der Nacht mit relativ geringen Strömen dann auch aufgeladen, damit es eine schonende Aufladung ist und die Batterien, die Batteriezellen sich dann entsprechend von ihrer Kapazität auch, naja, sollen wir mal so ausbalancieren können. Balancing heißt das in der Fachsprache, was dann die Batterielebensdauer dann entsprechend auch dankbar entgegennimmt. Marcus Zacher 75 Kilowattstunden sind ja im Prinzip auch nur so das, was heute eigentlich in vielen PKWs verbaut ist und die bekommt man ja sogar mit Wechselstromladung mit dem On-Board-Lader dann relativ schnell rein oder es reichen halt wenige kW oder 20-30 kW wahrscheinlich, um das ausreichend oder vielleicht zu laden. Man muss also kein großer High-Power-Charger oder sowas installieren, um die Akkus schnell zu laden. Johannes Müller Ja. Genau, genau. Also ich sag mal, das ist eben auch noch ein Teil dessen, was wir als großen Vorteil sehen, dass wir eben aufgrund der Batteriekapazitäten, die wir haben, ein langsames Aufladen und ein schonendes Aufladen machen können. Wir laden auch unsere O-Busse dann mit Kapazitäten, also von 22 kW bis hin zu 75 kW, je nachdem, ob das ein Schnelllader, in Anführungsstrichen Schnelllader oder ein Normallader ist und wird dann schonend aufgeladen, weil natürlich kann man bei Hochleistungsladern auch, ich sag mal, was weiß ich, so 300, 400 kW in einer halben Stunde dann da durchknallen. Das mag die Batterie aber in der Regel gar nicht so sehr. Und das zehrt dann immer alles an der Gesamtlebensdauer der Batterie. Und das ist eben auch wichtig, dass die Lebensdauer der Batterie eben auch so lang wie möglich ist. So ein Oberleitungsbus ist ja prognostiziert mit einer Nutzungsdauer von circa 15 Jahren. Und wir denken, dass wir, ja, sagen wir mal so 1,5 Batterieleben für so einen Oberleitungsbus dann entsprechend auch brauchen. Ja, knapp zehn Jahre, ja. Valentin Buss Also so zehn Jahre pro Batterie ungefähr schätzen sie? Johannes Müller Also, man sagt jetzt so, bis zu neun Jahren, wenn wir damit so umgehen, wie wir jetzt umgehen, müssen sie eigentlich so um die neun Jahre halten, ja. Marcus Zacher Jetzt sind wir ja selber auch hier, oder ich bin ja auch im Esslingen wohnhaft, deswegen sehe ich die O-Busse ja auch hier immer schön rumfahren und soweit ich das überblicken kann, sind die heute alle von Solaris, also ist ja ein polnischer Bushersteller. Wir haben gesagt, künftig wird es noch andere Busse geben. Wer liefert denn heute überhaupt noch O-Busse? Johannes Müller Ja, ich sag mal so, im deutschsprachigen Raum, wenn man das mal so sagen kann, sind das einmal die Solaris aus Polen, dann die Firma Hess aus der Schweiz und die Firma Van Hool aus Belgien. Und ja, dann mittlerweile wachen auch wieder andere Hersteller auf, wie zum Beispiel die Firma Skoda aus der Tschechien. Tschechien heißt das ja nicht mehr, die dann jetzt auch wieder in das Oberleitungsgeschäft einsteigen. Es gibt in Europa IVECO und so weiter, die auch Oberleitungsbusse bauen. Aber das sind so die häufigsten, die wir hier haben 2022 eine große Ausschreibung gestartet für unseren Ausbau, den wir hier haben, mit 46 Oberleitungsbussen, die da in Ausschreibung standen. Und den Zuschlag hat hier die Firma Van Hool bekommen, sodass zukünftig dann hier die Firma Van Hool fahren wird. Ist für Esslingen auch ein alter Bekannter. Denn bis vor kurzem, wir haben 2020 die Fahrzeuge entsprechend nach ausgemustert, 2020, 2021, sind hier, man kann fast sagen, so über 16, 17 Jahre Van Hool Oberleitungsbusse auch gefahren. Marcus Zacher Und künftig wird dann peu à peu werden dann mehr Linien auf O-Bus umgestellt und die Dieselfahrzeuge ausgemustert. Johannes Müller Genau so, ja. Also das ist vorgesehen, die Fahrzeuglieferungen werden mit Beginn des nächsten Jahres starten und dann wird dann die entsprechenden Linien dann entsprechend auch umgestellt und die entsprechenden Dieselfahrzeuge werden dann ausgemustert, wird logischerweise so ein bisschen Überlappung geben, weil die Fahrzeuge ja immer erst in Betrieb genommen werden müssen und das ein oder andere Bewegen muss dann am Anfang immer noch mal beseitigt werden und sobald die stabil laufen, wird dann das entsprechende Pendant als Diesel dann entsprechend ausgemustert. Marcus Zacher Welches ist da der Zielhorizont? Also bis wann wird voraussichtlich die komplette Strecke elektrisch sein? Das geht ja doch schnell. Johannes Müller Also wir streben das an, dass wir Ende nächsten Jahres soweit sind. Dann sind die entsprechenden Fahrzeugstückzahlen dann auch hier vor Ort. Valentin Buss Genau, durchaus ambitioniert und ein schöner Ausblick. Hätte ich gar nicht gedacht, dass in dem Thema Oberleitungsbusse doch jetzt so viel Leben drin ist. Bei so einer, ich sag mal über 100 Jahre alten Technik dann doch heute, dass auch der Enabler dafür ist, schon 2025 komplett elektrisch den öffentlichen Nahverkehr zu betreiben. Johannes Müller Ja, also wir können uns dann, glaube ich, auch mit stolzer Brust zeigen, indem wir sagen, wir sind dann eigentlich die erste deutsche Stadt, die zu 100 Prozent elektromobil unterwegs ist. Das Bestreben haben natürlich viele, aber wir haben eben durch unsere Voraussetzungen, die wir haben, eine gute Startbasis gehabt und müssten eigentlich wirklich sagen, wir können unseren Vorvätern hier sozusagen die Geschicke des städtischen Verkehrsbetriebs oder auch der Stadt Esslingen vorangetrieben haben, dankbar sein, dass sie, man muss das manchmal sogar schon mit dem Wort so sagen, dass sie so stur waren und den Oberleitungsbus hier am Leben gehalten haben, denn sicherlich hat der ein oder andere Fachmann dann ein bisschen gegrinst, aber man kann wirklich dankbar sein, weil aufgrund der doch mittlerweile in der Priorität gewachsenen Ökobilanz, die so ein Elektrofahrzeug hat, ist natürlich der Oberleitungsbus von dem belächelten Vergangenheitsrelikt dann jetzt ganz vorne und spielt da in der ersten Liga mit. Und darum sind wir da auch sehr dankbar. Der Oberleitungsbus, sag ich jetzt mal, ist jetzt auch gar nicht so sehr ad-acta gelegt. Es gibt schon Städte in Deutschland, die das Thema Oberleitungsbus nochmal neu bewerten. Dazu gehört unter anderem auch Marburg. Marburg hat sich auch schon für das Thema Oberleitungsbus entschieden, auch Oberleitungsbus mit Batterie. Und werden in den nächsten Jahren dann entsprechend auch die entsprechenden Infrastrukturausrüstungen machen, um dann dort auch wieder den Oberleitungsbus in Betrieb zu nehmen. Berlin hat Untersuchungen gemacht dazu. Die haben sich im Moment erst einmal dagegen entschieden. Leipzig hat Untersuchungen gemacht, was den Oberleitungsbus betrifft. Haben den erst einmal auch gegenüber dem Batteriebus nochmal beiseitegepackt, aber ich glaube, dass die großen Vorteile, die man eben als Oberleitungsbus hat, dass man während des Betriebes, während der Fahrt aufladen kann und mittlerweile durch die Möglichkeit auch relativ komfortabel die Stromabnehmer an die Oberleitung anzulegen und auch wieder herunterzunehmen, das kann der Fahrer praktisch von seinem Fahrerarbeitsplatz ausmachen, kann man dann auch relativ einfach auf und ab traten, sodass man nicht jede Kreuzung mit entsprechenden komplizierten Oberleitungskonstruktionen versehen muss, sondern Der wird eben vorher abgedrahtet bis zur nächsten Haltestelle, dann mit Oberleitung, also mit Batteriebetrieb gefahren und erst dort dann wieder entsprechend aufgedrahtet und dann fährt man dann Oberleitung weiter, sodass man eigentlich nur oder fast nur kreuzungsfreie Strecken hat, die dann auch wieder von der Infrastruktur recht einfach zu bestücken sind und dann das ganze Thema auch der doch sehr aufwendigen Infrastruktur wieder in einen Kostenrahmen bringt, was das durchaus attraktiver macht. Denn der Punkt ist immer der, dass zumindest nach jetziger Lesart, je nachdem, wo die Busse zum Einsatz kommen, eine Tagesleistung für einen Batteriebus teilweise eben nicht erreicht wird, sondern der muss eben zwischendurch irgendwo nochmal aufgeladen werden oder während des Betriebes gegen einen anderen nochmal ausgetauscht werden. Das ist dann doch wieder relativ aufwendig, weil man dafür dann eben entsprechend mehr Busse braucht. Marcus Zacher Im Prinzip kann man so ein bisschen das Fazit ziehen, dass die besser werdende Batterietechnologie nicht nur dem Batteriebus zum Durchbruch verholfen hat oder gerade verhilft, sondern auch dem O-Bus so eine gewisse Renaissance ermöglicht, weil er dadurch wirtschaftlicher zu betreiben ist als zuvor. Man braucht nicht mehr so ein kompliziertes O-Bus-Oberleitungsnetz, man spart sich am Gegenzug auch Kosten bei der Ladeinfrastruktur und dass er dadurch eigentlich wieder viel attraktiver wird und im Gegenzug natürlich auch die Busse denke ich mal ein bisschen günstiger sind, wenn ich die großen Akkus mir spare und relativ kleine Akkus verbauen kann, was ja auch wieder für die CO2 Bilanz in der Produktion vorteilhaft ist. Marcus Zacher Genau, vielleicht noch zum Abschluss. Man kann ja hier in Esslingen auch noch mit einem ganz speziellen O-Bus mitfahren. Der fährt jetzt nicht jeden Tag, sondern ich glaube nur alle paar Monate oder so. Und zwar gibt es noch einen Oldtimer-Bus, den man verwenden kann. Meines Erachtens fährt er ja auch auf dieser klassischen Linie zwischen Obert-Türkheim und Esslingen. Haben Sie da noch so ein paar Infos zu? Johannes Müller Ja, na klar. Ja, wir haben hier einen Henschel-Bus, der, ich meine, der ist Baujahr 1962, genau. Und der wird betreut durch den Stuttgarter Historischen Straßenbahnverein, der auch eine Sparte O-Bus hat. Das Fahrzeug gehört dem SVE, der ist ja auch bei uns im Depot, steht der. Und es gibt da eine O-Bus-Gruppe, die sich sehr engagiert und fachmännisch um dieses Fahrzeug kümmert. Und dieser Bus rückt zwischen April und Oktober immer an jedem zweiten Sonntag zu entsprechenden Fahrten aus. Dort fährt dann richtig laut Fahrplan auch auf dieser Strecke der Linie 101 zwischen Obertürkheim und Lärchenacker heißt die andere Seite der Linie, also die Endstelle auf der anderen Seite der Linie. Und die ist durchgängig eben elektrisch, weil der hat eben, wie das in alter Historie war, eben kein Hilfsaggregat, um irgendwo mal schnell ausweichen zu können, sondern der ist auf die Oberleitung angewiesen und da wo keine ist, kann er auch nicht fahren. Aber der ist unheimlich beliebt hier in Esslingen, weil der auch historisch hier eben in Esslingen unterwegs war. Und man sieht immer die entsprechenden freundlichen Lächelnden und die Handys werden gezückt und die Fotografen fotografieren das Fahrzeug. Das ist schon eine gewisse kleine Attraktion. Wie gesagt, von April bis September jeden zweiten Sonntag im Monat gibt es die Ausfahrten. Marcus Zacher Also kann ich auch nur empfehlen da mal mitzufahren. Ich habe das auch mal natürlich gemacht. Das ist wirklich cool, dass der ganz normal mitfahren kann. Das ist auch nicht teuer. Das sind alles reguläre Fahrpreise. Und wir werden es dann auch in den Shownotes nochmal verlinken und vielleicht doch dann direkt auf den Fahrplan. Also wer hier mal in der Region ist, dem sei das nahegelegt mal mit dem O-Bus mitzufahren, mit dem historischen. Marcus Zacher Genau, super. Ja, ich glaube, dann haben wir das Thema O-Bus mal sehr gut hier beleuchtet und mal gezeigt, dass das ja vermeintlich alte Thema eigentlich noch total aktuell ist und sogar dazu die Stadt Essen ebenso verhilft, sehr schnell hier komplett elektrisch zu werden. Vielleicht noch an unsere Zuhörer und Zuhörer, die die älteren Folgen noch nicht gehört haben. Wir haben zwei Podcasts, die auch ganz gut zu dieser Episode hier passen und zwar einmal die Episode 38. Da waren wir zu Gast bei der BVG, also den Berliner Verkehrsbetrieben und haben uns da auch über batterieelektrische Busse unterhalten. Das ist vielleicht auch noch mal eine ganz gute Ergänzung dazu, das ist ein anderer Blick darauf. Und erst kürzlich, die Episode 79, da hatten wir über batterieelektrische Züge gesprochen und so wo ich heute hier so zugehört habe, da hat sie mir jetzt eigentlich relativ ähnlicher Einsatz. Also letztendlich, die fahren auch mit der Batterie, aber laden dann auch an der Oberleitung. Daher sind die beiden Technologien gar nicht so weit auseinander. Einmal auf der Schiene und einmal auf der Straße. Auch hier verlinken wir natürlich wieder die entsprechenden Episoden. Marcus Zacher Ja, Johannes Müller, vielen Dank, dass Sie bei uns im Podcast waren. War super spannend. Natürlich, weil ich jetzt in Esslingen wohnhaft bin, hat es mich auch besonders interessiert, hier mal den Stand zu erfahren. Aber ich denke, es ist nicht nur für Esslingen interessant, sondern auch überregional durchaus eine spannende Entwicklung. Vielen Dank. Johannes Müller Ja, ich danke Ihnen auch. Marcus Zacher Und unseren Zuhörerinnen und Zuhörern danken wir auch wieder fürs Zuhören. Und ja, gerne abonniert unseren Podcast, bewertet ihn gerne auch, wenn es in eurer App möglich ist. Und ja, wir freuen uns, wenn ihr nächstes Mal wieder reinschaltet. Bis dann, auf Wiederhören. Valentin Buss Ciao!